DER SICHERHEITSDIENST

DSDDER SICHERHEITSDIENST 1 | 2024 Fachmagazin für die Sicherheitswirtschaft 76. Jahrgang Postvertriebsstück – DPAG – Entgelt bezahlt | DSA GmbH · Postfach 1201 · 61282 Bad Homburg VERANSTALTUNGSSICHERHEIT Bild: # 1360493212 / istockphoto.com Bild: # 1364959185 / istockphoto.com

17. – 20. September 2024 www.security-essen.de Die Leitmesse für Sicherheit SECURE YOUR BUSINESS BUCHEN SIE JETZT!

1 DSD 1 | 2024 EDITORIAL Sicherheit braucht Vielfalt Sehr geehrte Leserinnen und Leser, was bedeutet uns Demokratie? Für die meisten ist sie ein gegebener Zustand, der nicht infrage steht, und glücklicherweise mussten wir uns in Deutschland seit Langem nicht ernsthaft um sie sorgen. Die aktuellen Entwicklungen in unserem Land zeigen aber, dass sich dies schnell ändern kann. Die Unternehmen der Sicherheitswirtschaft sind starke Vertreter einer vielfältigen und inklusiven Branche. Wichtig ist, dass wir uns alle verdeutlichen, dass unsere Gesellschaft, aber auch gerade unsere Branche und damit ein starker Teil der Inneren Sicherheit Deutschlands, auf Menschen mit den unterschiedlichsten Herkunftsländern, Religionen und Weltanschauungen aufbaut und auf diese Vielfalt auch angewiesen ist. In der langen Beziehung der Sozialpartner in unserem Land gab es nie eine Unterscheidung aufgrund von Staatsangehörigkeit, Herkunft oder Religion. Auf diesem Prinzip fußt der wirtschaftliche Wohlstand unseres Landes und unser gesamtes Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell. Für diesen Wohlstand und den so wichtigen sozialen Frieden sind Weiterentwicklungen und keine Rückschritte der wirtschaftlichen und sozialen Lebensbedingungen elementar. All dies bedarf einem unwiderruflichen Bekenntnis zum Grundgesetz und einer erneuten Stärkung des demokratischen Grundgedankens, hinter dem wir als Sicherheitswirtschaft stehen. Die Verbände der Sicherheitswirtschaft #sicherheitbrauchtvielfalt Gregor Lehnert Präsident des BDSW Michael Mewes Vorstandsvorsitzender der BDGW Alexander Borgschulze Präsident des BDLS

2 DSD 1 | 2024 Editorial 1 • Sicherheit braucht Vielfalt 1 Schutz von Veranstaltungen 3 • Werner Landstorfer und Ernst Steuger: Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Regelung des Veranstaltungsordnungsdienstes in Deutschland 3 • Kerstin Meisner: Erfolg der Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft beim Wachstumschancengesetz 4 • Prof. Dr. Raphael Röttinger: Sicherheit im Fußballstadion 6 Who is Who der Veranstaltungssicherheit 10 Wirtschaft und Politik 17 • Im Gespräch mit Dr. Peter Schwark: Gut aufgestellt 17 • Reinhard Rupprecht: Kriminalitätsentwicklung 2023/2024 19 • Prof. Dr. Stefan Goertz: Der kriegerische Konflikt in Israel und Gaza – (mögliche) Folgen für Deutschland und Europa 23 Luftsicherheit 26 • Alexander Borgschulze: BDLS 2024 – Was uns bewegt 26 Geld und Wert 28 • Deutlich mehr Falschgeld im Umlauf 28 Kritische Infrastruktur (KRITIS) 29 • Prof. Dr. Sven Eisenmenger: Ein zukunftsorientierter Rechtsrahmen? 29 IT-Sicherheit 31 • Peter Niggl: Bits statt Bullets 31 Inhalt 25 100 BETRAG IN MILLIONEN Ausgaben für Sicherheitsdienste und Sicherheitsbeauftragte Polizeikosten Wirtschaftsschutz 34 • Holger Köster: Motivation schützt – zufriedene Mitarbeiter hüten betriebliche Geheimnisse 34 • Holger Köster: Unternehmensschutz einmal anders betrachtet! 35 • RA Dr. Berthold Stoppelkamp: Analysen und Hilfestellungen zum Wirtschaftsschutz 37 Bericht aus Berlin 38 • RA Dr. Berthold Stoppelkamp: Weiterentwicklung des Präventionsstaates 38 Europa 42 • Alexander Frank: Europawahlen: Die CoESS präsentiert Fünf-Punkte-Plan 42 Recht 44 • RAin Cornelia Okpara: Arbeitsrecht in Kürze 44 Arbeitsschutz 47 • Sebastian Otten: Dass nichts passieren wird, ist eine Illusion 47 Vergaberecht 48 • RA Alexander Nette: Anforderungen an Referenzen? Genaue Prüfung vor Abgabe ist geboten! 48 INTERN 50 Namen und Nachrichten 52 • Tanja Staubach: GARANDUS – mit Sicherheit vertraut 52 • Namen und Nachrichten 55 Sicherheit von A bis Z 59 Impressum 63 Das letzte Wort 64 • Dr. Peter Schwark: Bundesregierung stellt Eckpunkte der Nationalen Wirtschaftsschutzstrategie vor 64 Anmerkung der Redaktion: Zur leichteren Lesbarkeit wurde auf zusätzliche Bezeichnungen in weiblicher Form verzichtet und nur die männliche Form verwendet. Angesprochen sind natürlich alle Geschlechter. 4 6 29 19

SCHUTZ VON VERANSTALTUNGEN 3 DSD 1 | 2024 Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Regelung des Veranstaltungsordnungsdienstes in Deutschland Von Werner Landstorfer und Ernst Steuger Unterliegen alle Ordnungsdienstmitarbeiter dem § 34a GewO? Muss jemand, der nur Plätze oder Parkplätze zuweist, die Unterrichtung oder Sachkunde haben? Wie sieht es mit Kartenkontrolleuren aus und wo ist die Grenze der Vorschriften? Damit beschäftigt sich seit letztem Jahr eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe (BLAG) der IMK, um genau diese Fragen zu klären. Hintergrund ist, dass die Vorgehensweise in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich gehandhabt wird. Dies führt zu Komplikationen, wenn Großveranstaltungen überregional mit Personal von Sicherheitsunternehmen bundesweit bedient werden. Auch wird immer wieder erwähnt, dass die vom DFB ins Leben gerufene QUASOD-Ausbildung auch auf andere Veranstaltungen Anwendung finden kann bzw. für Fußballspiele allein ausreichend wäre. Hierzu gibt es unterschiedliche Ansichten und Meinungen. Grundsätzlich wollen wir alle, dass Veranstaltungen mit ausreichend Personal im Bereich VOD versorgt werden können. Hier hauptsächlich Servicepersonal einzusetzen, wäre aber aus unserer Sicht der falsche Weg. Der Kartenabreißer, der Park- oder Sitzplatzzuweiser muss sicherlich keine Ausbildung gemäß § 34a GewO haben, wenn geklärt ist, dass sich diese Mitarbeiter nicht mit den Sicherheitsmitarbeitern von der Aufgabe her vermischen. Wenn es allerdings in den Hausrechtsbereich hineingeht, sollten die Grenzen klar abgesteckt sein. Taschenkontrollen oder das Einschreiten bei Übergriffen unterliegt aus unserer Sicht klar den Vorgaben des § 34a GewO. Um hier die Aufgaben klar zu definieren, hat die BLAG ihre Arbeit aufgenommen und wird dies in Unterarbeitsgruppen erarbeiten. Die Themen reichen von Kennzeichnung der Mitarbeiter je Ausbildungsstand bis hin zur Festlegung der Grenzen für die jeweiligen Arbeiten. Um hier ein möglichst breites Spektrum an Fachkompetenz zu erhalten, ist die BLAG mit Experten aus allen Bereichen wie z. B. Polizei, Verbände der Sicherheitswirtschaft, Ordnungsämter, Wissenschaft u. v. m. besetzt. Jede Stadt möchte mit Veranstaltungen eine attraktivere Umgebung schaffen. Ein Baustein für den Erfolg ist jedoch ein sicherer Ablauf der Veranstaltung. Damit das so umgesetzt werden kann, bedarf es klarer Regeln und einer Kommunikation im Vorfeld mit allen Beteiligten sowie eines Zusammenspiels während des Einsatzes. Auch diese Aspekte werden in der BLAG definiert. Ziel ist es, im dritten Quartal 2024 ein für die IMK entscheidungsfähiges Papier vorzulegen, welches einheitliche, länderübergreifende Regelungen vorsieht. Vorsitzender der Landesgruppe Bayern im BDSW und Geschäftsführer der Securitas GmbH Sicherheitsdienste Geschäftsführer der Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft mbH Werner Landstorfer Ernst Steuger Dritter Workshop der BLAG vom 10.-11. Oktober 2023 im Polizeipräsidium in München Bild: Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration

SCHUTZ VON VERANSTALTUNGEN 4 DSD 1 | 2024 Erfolg der Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft beim Wachstumschancengesetz Erhöhung des Freibetrags für betriebliche Veranstaltungen hat es in den Gesetzentwurf geschafft Von Kerstin Meisner Die Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft versammelte am Dienstag, dem 14. November 2023, interessierte Vertreter der Branche im Axica Kongress- und Tageszentrum in Berlin. Abgeordnete des Bundestags und Experten aus Unternehmen und Verbänden diskutierten über zentrale Themen und Herausforderungen, die die Veranstaltungswirtschaft prägen, um die Zukunft des sechstgrößten Wirtschaftszweigs zu sichern. Das am 17. November 2023 im Bundestag/ Bundesrat verabschiedete Wachstumschancengesetz soll die Liquiditätssituation der deutschen Unternehmen verbessern und Impulse setzen, damit Unternehmen dauerhaft mehr investieren. Eine der wichtigsten Entscheidungen für die Veranstaltungswirtschaft darin ist die Erhöhung des Steuerfreibetrags für betrieblichen Veranstaltungen auf zweimal 150 Euro je Teilnehmer im Jahr. Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat befasst sich final mit diesem und drei weiteren Themen am 21. Februar 2024 (Anmerkung der Redaktion: Stand bei Redaktionsschluss vor dem 21. Februar 2024). Eine Erhöhung des Steuerfreibetrags war eine der zentralen Forderungen der letztjährigen Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft und kann damit als teilweise erfüllt erklärt werden. Die Forderung nach einer Erhöhung auf zweimal 300 Euro pro Jahr und Teilnehmer bleibt weiterhin bestehen. Bei der diesjährigen Bundeskonferenz am 14. November diskutierten und priorisierten die Teilnehmenden die aktuellen Herausforderungen sowie das politische Forderungsmemorandum der Veranstaltungswirtschaft, für dessen Überbringung der Rat der Vertreterinnen und Vertreter beauftragt wurde. Die Konferenz fand in Partnerschaft mit der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) statt. Aufgrund dessen eröffnete Dr. Ilja Nothnagel, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der DIHK, die Bundeskonferenz und hielt ebenso das Abschlusswort. Zuvor würdigte der DIHK-Präsident Peter Adrian in einem offenen Brief an die Veranstaltungswirtschaft den bedeutenden Beitrag der Branche für die Gesamtwirtschaft. Das Forderungsmemorandum Das Forderungsmemorandum beinhaltet die momentan drängenden Themen der Branche: Fachkräfte, Nachhaltigkeit, Finanzen und globale Krisen. Zudem stellt es auch Lösungen vor, die die Veranstaltungswirtschaft stärken. Zu den priorisierten Forderungen gehören u. a. politische Maßnahmen für die Umgestaltung der Veranstaltungsbranche in eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft, die Berücksichtigung der speziellen Bedingungen bei der Arbeitszeiterfassung und die Unterstützung bei der Festlegung von einheitlichen Kriterien für die Vergabe von öffentlichen Ausschreibungen. Darüber hinaus wird die Unterstützung der Branchentransformation im Bereich Digitalisierung, die jährliche Vermessung der Branche mit ergänzendem Wirtschaftsbericht und die Ermöglichung einer Arbeitslosenversicherung für Soloselbstständige gefordert. Beim Umgang mit Coronahilfen und der Endabrechnung wurde u. a. die Forderung priorisiert, keine nachträglichen Anpassungen an den FAQs und Bemessungsgrundlagen zuzulassen sowie den Vertrauensschutz für Unternehmen und Soloselbstständige zu gewährleisten. Neuwahl Rat der Vertreterinnen und Vertreter Ein weiterer wichtiger Aspekt der Konferenz war die Neuwahl des Rates der Vertreterinnen und Vertreter. Nach intensiven Vorstellungsrunden und Diskussionen wurden Christian Eichenberger, David Rat der Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft www.bundeskonferenz.org Kerstin Meisner

SCHUTZ VON VERANSTALTUNGEN 5 DSD 1 | 2024 Eickelberg, Marcel Fery, Mike P. Heisel, Kerstin Meisner, Alexander Ostermaier, Juliane Schulzki, Tobias Naujoks, Jörg Schoch und Björn Kempe als Vertreter gewählt. Drei Panels beleuchteten unterschiedliche Facetten der Branche Am Nachmittag wurden in drei hochkarätig besetzten Foren, an denen auch politische Vertreter teilnahmen, die drängenden Themen der Veranstaltungswirtschaft kontrovers diskutiert. Das Panel zum Thema „Nachhaltige Konzepte der Veranstaltungswirtschaft geben nationale und internationale Impulse“ bot Raum für Diskussionen zwischen Tessa Ganserer (MdB, Bündnis 90/Die Grünen), Tom Koch (Co-Bereichsleiter Rytec AG), Chiara Tormen (Managerin myclimate) und Dr. Christoph Soukup (Leiter Steinbeis Beratungszentrum) über nachhaltige Konzepte und deren Auswirkungen auf nationaler und internationaler Ebene. Das zweite Panel zu Fach- und Arbeitskräften beleuchtete die Möglichkeiten und Herausforderungen des sechstgrößten Wirtschaftszweigs. Führende Experten wie Markus Müller (Referatsleiter im BMAS, Referat I 1), Wilfried Hüntelmann (Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit München), Tobias Viße (Geschäftsführer der Party Rent Group München – Cudok & Viße) sowie Mareike Dannheim (Studentin an der THM Gießen) als Vertreterin des Nachwuchses diskutierten die aktuellen Herausforderungen, Chancen und Möglichkeiten im Bereich Fach- und Arbeitskräfte. Im dritten Panel stand der Mehrwert im Fokus, den die Veranstaltungswirtschaft als treibende Kraft für die Entwicklung von Städten, Regionen und anderen Wirtschaftszweigen bietet. Diskussionen mit Lena Werner (MdB, SPD, stellv. Sprecherin AG Wirtschaft und AG Tourismus), Sabine Loos (Hauptgeschäftsführerin Westfalenhallen Unternehmensgruppe), Tanja Schramm (Geschäftsführerin Meet Germany) und Sven Albrecht (Bundesgeschäftsführer Special Olympics Deutschland) betonten die Rolle der Veranstaltungswirtschaft als Treiber für die Entwicklung von Städten, Regionen und anderen Wirtschaftszweigen. Rat der Vertreterinnen und Vertreter (v.l.n.r.): Christian Eichenberger, Björn Kempe, Jörg Schoch, Alexander Ostermaier, Marcel Fery, Kerstin Meisner, Mike P. Heisel, Tobias Naujoks, David Eickelberg, Juliane Schulzki (nicht im Bild) Eröffnungsimpuls der Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft, Dr. Ilja Nothnagel, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der DIHK Über die Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft Die Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft fungiert seit Herbst 2021 als wichtige Schnittstelle zwischen Veranstaltungsbranche sowie Politik, Gesellschaft und anderen beteiligten Branchen. Die jährlich ausgerichtete Konferenz stellt einen zentralen Moment des Austauschs und der Entscheidungsfindung dar. Hier werden die relevanten Forderungen der Branche gesammelt, diskutiert und verabschiedet. Des Weiteren wählen die Teilnehmenden einen Rat der Vertreterinnen und Vertreter, der beauftragt ist, diese Forderungen gegenüber der Politik zu vertreten. Die Bundeskonferenz wirkt so als eigenständige Plattform und übt nachhaltigen politischen Einfluss aus. Sie stärkt das Bild der Veranstaltungswirtschaft in der Öffentlichkeit und gewährleistet eine kontinuierliche Vertretung der Interessen der Branche. Bilder: © Johann Sebastian Hänel

SCHUTZ VON VERANSTALTUNGEN 6 DSD 1 | 2024 Sicherheit im Fußballstadion Mehr Standardisierung beim Einsatz gewerblicher Ordnungsdienste erforderlich Von Prof. Dr. Raphael Röttinger Die Sicherheit in deutschen Fußballstadien hat sich in den letzten Jahren verbessert. Dies ist unter anderem auf das Nationale Konzept Sport und Sicherheit (NKSS) zurückzuführen, das bereits seit über 30 Jahren besteht und 2012 aktualisiert wurde. Das Konzept zur Verbesserung der Stadionsicherheit von 2016 und die Entwicklung des fußballspezifischen Qualifikationslehrgangs (QuaSOD) für gewerbliche Sicherheits- und Ordnungsdienste (SOD) zeugen von einer agilen Organisation des Themenfeldes. Ein großer Teil bisheriger Erfolge des NKSS als Sicherheitskonzept resultiert aus der zurückhaltenden polizeilichen Strategie und der damit einhergehenden Aufgabenübertragung auf gewerbliche Sicherheitsdienste, um zusätzliche Eskalationen durch die Präsenz staatlicher Sicherheitskräfte zu vermeiden. Trotzdem ist die Investition der Vereine in gewerbliche SOD im Vergleich zu den fußballbezogenen Polizeieinsatzkosten in Anbetracht der Rolle, die SOD im NKSS zugeschrieben wird, noch gering: Das Balkendiagramm zeigt den Vergleich zwischen den Ausgaben für private Sicherheitsdienste und den Polizeikosten in deutschen Fußballstadien. Wie aus dem Diagramm ersichtlich wird, sind die Kosten für Polizeieinsätze (100 Mio. Euro) erheblich höher als die Ausgaben der Klubs der 1. und 2. Bundesliga für private Sicherheitsdienste, Sicherheits- und Fanbeauftragte (zusammen 25 Mio. Euro) (vgl. Mause 2020). Die nahende Europameisterschaft 2024 wird bei aller berechtigter Zuversicht und geltender Rechtslage neue sicherheitsbezogene Herausforderungen hervorbringen und so bleibt es in der Verantwortung aller Netzwerkpartner im Bereich der öffentlichen Sicherheit, Probleme zu antizipieren und ihnen vorzubeugen. Können SOD ihrer Aufgabe nicht nachkommen – sei es aufgrund von Personalkontingenten, fehlender Ausbildung und fehlender praktischer Erfahrung –, so scheitert das Konzept„NKSS“ und die Polizei wird wiederum die Aufgaben von den SOD übernehmen müssen. Damit wäre dem Grundgedanken zur Schaffung des NKSS widersprochen, die Stadien bei geringer optischer Polizeipräsenz zu einem für alle Besucher sicheren Ort zu machen. Eine aktuelle qualitative Studie an der Carl Remigius Medical School, die die Grundlage dieses Artikels bildet, hat sich mit der Frage beschäftigt, wie die Sicherheit in Stadien weiter optimiert werden kann und welche Probleme aktuell beim Einsatz von SODs bestehen. Im Fokus stand insbesondere die Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Polizei und privaten Sicherheits- und Ordnungsdiensten. Die Studie kam, auf Basis von systematischen Literaturrecherchen und vier Interviews mit Sicherheitsexperten, zu dem Schluss, dass hier weiterer Regelungsbedarf besteht. Es braucht verbindliche Mindeststandards für die Ausbildung von SOD-Mitarbeitenden, die bundesweit gelten. Derzeit gibt es teils große Unterschiede zwischen den Fußballvereinen, was Qualität und Umfang der Schulungen und der Ausrüstung angeht. Die laut NKSS vorgeschlagene Mindestausstattung mit Megafonen, Alkoholtestern etc. wird in der Praxis oft nicht eingehalten. Schutzbekleidung wird wiederum in der Praxis verwendet, obwohl diese im NKSS nicht vorgeschrieGeschäftsführer des international tätigen Konzerns der Röttinger Unternehmensgruppe. Er hat eine Professur für Kriminologie und hybride Gefahrenabwehr und ist spezialisiert im Fachbereich Terror/Amok, sowie dem Krisen- und Notfallmanagement für besondere Einsatzlagen. www.roettinger-gruppe.de Prof. Dr. Raphael Röttinger Literaturverzeichnis • Mause, K. (2020). Fußballspiele, Polizeieinsätze und Steuerzahler: Ökonomische Anmerkungen zur Polizeikosten-Debatte. List Forum 45, S. 423–440 / https://link.springer.com/article/10.1007/s41025-02000190-4 • Müller-Eiselt, G. (2015). Die Gewährleistung der Sicherheit bei Fußballspielen, Nomos. 25 100 BETRAG IN MILLIONEN Ausgaben für Sicherheitsdienste und Sicherheitsbeauftragte Polizeikosten Abb. 1: Öffentliche Ausgaben für stadionbezogene Polizeieinsätze vs. Ausgaben der Vereine für Sicherheitsdienstleistungen. Quelle: eigene Darstellung auf Grundlage von Mause (2020)

SCHUTZ VON VERANSTALTUNGEN 7 DSD 1 | 2024 _07FWG_CONFIRMO - ab DSD 03-2020 - viertelseitig_SW.pdf; s1; (114.98 x 155.96 mm); 19.Feb 2024 09:39:32; PDF-CMYK ab 150dpi für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien ben wird. Ein Vorantreiben der Professionalisierung und Standardisierung beim Einsatz von SOD könnte Vereine zu Investitionen in diese bewegen, was sowohl der öffentlichen Sicherheit als auch der Einsparung öffentlicher Gelder für Polizeieinsätze zuträglich wäre. Die Ergebnisse zeigen weiterhin, dass die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Sicherheitskräften in vielen Punkten gut funktioniert, es aber auch Verbesserungspotenzial gibt. Insbesondere die Kommunikations- und Kooperationsstrukturen zwischen Polizei, Vereinen und Sicherheitsdiensten müssen gestärkt werden. Konkret geht es um eine intensivere Einbindung der SOD in Besprechungen und die Durchführung gemeinsamer Übungen sowie die Einrichtung eines zentralen Funkkanals. Gemeinsame Übungen und Absprachen sind essenziell, um im Ernstfall koordiniert handeln zu können. Hierzu ist auch eine Festlegung der Eingriffsschwelle der Polizei vonnöten. In kritischen Situationen sind die SOD aktuell weitgehend auf sich allein gestellt und haben nur begrenzte Möglichkeiten zur Selbstverteidigung oder Deeskalation, obwohl durch Gesetzesänderungen mittlerweile Rechtssicherheit bei der Notwehr geschaffen wurde (§ 34 GewO). Es bestehen aber weiterhin Sicherheitsrisiken durch eine zu starke polizeiliche Zurückhaltung und lange Reaktionszeiten der Polizei im Notfall. Technologische Hilfsmittel wie BodyCams und Körperscanner können das Sicherheitsniveau der SOD erhöhen, sind aber datenschutzrechtlich problematisch. Insbesondere für das Land NRW hat ein netzwerkorientiertes und standardisiertes Konzept eine besondere Bedeutung: Insgesamt 15 der 56 Profimannschaften der ersten drei Ligen kommen aus dem dicht besiedelten Nordrhein-Westfalen. Die dort zu schließenden und in ihrer Funktion zu probenden Netzwerke sind dementsprechend umfangreicher zu gestalten als beispielsweise in Bayern mit sechs teilnehmenden Mannschaften. Diese regionalen Unterschiede münden in der Notwendigkeit eines einheitlichen, aber flexiblen Sicherheitskonzeptes, da die Sicherheit jeweils von unterschiedlichen Faktoren abhängig ist: der Fanszenen und ihr Gefahrenpotenzial vor Ort, der Stadioninfrastruktur, der zur Verfügung stehenden Kräfte und deren Qualifikation (MüllerEiselt 2015, S. 146). Ein Beispiel können sich die Sicherheitsakteure im Stadion dabei am Prinzip polizeilicher Gefahrenabwehrmaßnahmen nehmen, wonach zur Prävention zunächst eine Prognose der zu erwartenden Umstände gehört. Der Kooperationsqualität im Sicherheitsnetzwerk kommt hier erneut entscheidende Verantwortung zu, da bei der Entwicklung der Prognose auch gemeinsame vergangene Erfahrungen einfließen können (Müller-Eiselt 2015, S. 272). Die anstehende Fußball-EM 2024, die zum Teil in Deutschland stattfindet, wird die Sicherheitskonzepte auf eine harte Probe stellen. Umso wichtiger ist es, jetzt die richtigen Schlüsse aus bisherigen Erfahrungen zu ziehen und die Rahmenbedingungen für die Arbeit der SOD weiter zu verbessern. Die Politik ist hier ebenso gefordert wie die Unternehmen selbst. Es gilt, die Professionalisierung der Branche voranzutreiben. Anzeige Sicherheitssituation und Herausforderungen Verbesserung durch das Nationale Konzept Sport und Sicherheit (NKSS) Fußball-EM 2024: neue Herausforderungen durch geopolitische Spannungen und Klimaproteste Fußballspiele als volatile Situationen aufgrund von Menschenmengen, Emotionalität und Unvorhersehbarkeit Rolle der Sicherheits- und Ordnungsdienste (SOD) Zentraler Bestandteil der Sicherheitskonzepte in Stadien Mangel an bundesweit einheitlichen Mindeststandards für Qualifikation und Ausrüstung Qualifizierte SOD sind essenziell für die Durchführung von Spielen Zusammenarbeit öffentlicher und privater Sicherheitsdienste Grundsätzlich erfolgreiche Kooperation zwischen Polizei und privaten Sicherheitskräften Verbesserungspotenzial in Kommunikations- und Kooperationsstrukturen Notwendigkeit der Einbindung und Qualifikation der SOD für erfolgreiche Sicherheitskonzepte

DSD 1 | 2024 CEIA OPENGATE – automatisches & mobiles Personenkontrollsystem für Events, Großveranstaltungen und Kritische Infrastrukturen Sicherheitskontrollen von Personen inkl. Gepäckstücken, Rücksäcken und Taschen möglich CEIA hat in intensiver Zusammenarbeit mit amerikanischen Sicherheitsbehörden ein flexibles, mobiles System entwickelt, dass die heute bestehenden Limitierungen hinter sich lässt. Es entspricht der Empfehlung der EU-Kommission 2023/1468 in den Normen 1, 2 und 3. Die Herausforderung bei der Entwicklung des Systems lag darin, eine hohe Detektionsleistung auf größere metallhaltige Gefahrenquellen bei gleichzeitiger höchster Diskrimierung von Gepäckstücken, Rucksäcken, Taschen und deren Inhalt wie bspw. Smartphones, Notebooks, Tablets, Thermoskannen usw. zu garantieren, sodass praktisch keine Störalarme durch persönliche Gegenstände ausgelöst werden. Neben dem flexiblen und offenen Charakter des OPENGATE war es die Zielsetzung, höchste Personendurchsätze zu ermöglichen und gleichzeitig schwerwiegende Bedrohungen wie großkalibrige Schusswaffen oder metallhaltige Sprengvorrichtungen zu detektieren. Das CEIA OPENGATE ist ein elektromagnetisches Detektionssystem, bestehend aus zwei portablen Säulen, die nach dem Einschalten vollautomatisch ein Durchgangsportal mit einer Breite zwischen 68 cm bis zu 100 cm bilden. Es handelt sich um das erste weltweit verfügbare System, welches ohne Verkabelung, zusätzliche Stromquelle und ohne Quertraverse aufgestellt werden kann. Das garantiert schnellstmögliche Installationen an allen Standorten (indoor/outdoor). Durch die Akkulaufzeit bis zu 14 Stunden ist das System ideal einsetzbar, um flexibel überall dort die Sicherheit zu erhöhen, wo größere Personenströme schnellstmöglich kontrolliert werden müssen, ohne persönliche Gegenstände abzulegen. Die Darstellung von Alarmen erfolgt akustisch über eine visuelle 360° Anzeige und über die OPENGATE-APP, in der alle Einstellungen bzw. Detektionsparameter angepasst werden können. Grundsätzlich ist jedoch keine Installation oder Einstellung notwendig, das System misst sich selbstständig auf den Standort ein und ist innerhalb weniger Sekunden einsatzbereit. Während des Betriebs führt das System ständige Selbstdiagnosen durch, um eine reibungslose Funktion während der Nutzung sicherzustellen. Die Einsatzmöglichkeiten des OPENGATE reichen von Stadien, Museen, Themenparks, Festivals bis hin zu Veranstaltungen im Theater oder in Kongresszentren. Zudem kann das System an Bahnhöfen oder Flughäfen für Screenings bzw. Pre-Screenings vor den eigentlichen Personenkontrollen am Eingang oder Parkhäusern genutzt werden, um auch in bisher unkontrollierten Bereichen die Sicherheit zu erhöhen. Das System lässt sich innerhalb von einer Minute aufstellen, sodass auch kurzfristig auf Anschläge oder veränderte Situationen schnell reagiert werden kann. CEIA GmbH Peter-Sander-Str. 37A 55252 Wiesbaden Tel.: +49 61 34/2 10 99-0 Mail : info@ceia.net Web : www.ceia.net ADVERTORIAL

Zusammenfassend hilft das OPENGATE bei jeglichen Anwendungsfällen, bei denen größere Menschenansammlungen vorzufinden sind, die schnell, einfach und bei höchstem Durchsatz kontrolliert werden sollen. Gerne berät Sie die CEIA GmbH bei Rückfragen und sendet Ihnen weitere detaillierte Informationen zu. Automatisiertes kontaktloses Personenkontrollsystem Sicherlich kennen Sie die klassischen Bodychecks durch Sicherheitsmitarbeiter an Ein-/Ausgängen und haben warten müssen oder wurden selbst nachgeprüft, obwohl Sie keine gefährdenden Gegenstände am Körper hatten. Durch die Technologie des OPENGATEs ist es möglich Personen kontaktlos, ohne das Ablegen von persönlichen Gegenständen wie Smartphones oder Schlüssel äußerst schnell ohne aufkommende Warteschlangen auf Gefahren wie Waffen oder Sprengkörper (IED) zu überprüfen. Technologischer & zeitsparender Fortschritt Das OPENGATE ermöglicht einen extrem hohen Personendurchsatz mit bis zu 2500 Personen pro Stunde. Durch die Ausblendung von persönlichen Gegenständen ist die Sicherheitskontrolle wesentlich schneller im Vergleich zu einer Handkontrolle und zweifelsohne sicherer, da hier alle Körperzonen detektiert werden. Mobile Sicherheitskontrollstationen und schnelle Installation Das 11kg leichte System wird durch 2 Hochleistungsakkus betrieben und ist dadurch mobil einsatzfähig. Die hohe Portabilität erlaubt den schnellen und einfachen Standortwechsel und bietet die beste Lösung für Orte, an denen der Kontrollpunkt aus Sicherheitsgründen entfernt bzw. umgelagert werden muss. Integration von Web Access Mit der CEIA OPENGATE App ist es möglich die Detektoren individuell wie z. B. auf Alarmton, Lautstäke oder Sicherheitslevel einzustellen um auf mögliche eintretende Versänderungen sofort reagieren zu können. Mit einer Netzwerkanbindung kann das System extern überwacht werden und Statistiken ausgewertet werden. Es ermöglicht die begleitende digitale Verwaltung einzelner oder mehrerer Standorte. Der Zugriff ist von jedem Smart-Gerät oder Computer mit Webzugriff möglich. Zusätzlich ist das System mit einem hochpräzisen Durchgangszähler ausgestattet. CEIA S.p.A. mit Hauptsitz im italienischen Arezzo und deutscher Niederlassung in Wiesbaden konzipiert und fertigt seit Jahrzehnten patentierte Hochleistungs-Metalldetektoren für Personenkontrollen. Ob zur Überwachung der öffentlichen Sicherheit bei Veranstaltungen oder Kritischen Infrastrukturen, in der Strafjustiz oder in der Edelmetallindustrie. CEIA ist international als Pionier in vielen Branchen aktiv und produziert Detektoren in verschiedensten Konfigurationen nach höchsten Qualitätsstandards. ADVERTORIAL

WHO IS WHO … 10 DSD 1 | 2024 Anzeigen Who is Who der Veranstaltungssicherheit – nach Postleitzahlen geordnet – SSK Security GmbH Ruhlander Str. 23 • 01987 Schwarzheide www.ssksecurity.de DIAS GmbH – Deutsches Institut für Ausbildung und Sicherheit Fraunhoferstr. 8 • 04178 Leipzig www.dias-bildung.de Hamburger Wachunternehmen & Personalservice GmbH Damm 33 • 25421 Schleswig-Holstein www.hwp-sicherheit.de Bild: # 1364959185 / istockphoto.com POWER PERSONEN-OBJEKT-WERKSCHUTZ GMBH Beim Strohhause 34 • 20097 Hamburg www.power-gmbh.de

WHO IS WHO … 11 DSD 1 | 2024 Anzeigen Bild: # 1360493212 / istockphoto.com Munich Security Services GmbH Inselkammerstr. 8 • 82008 Unterhaching www.munichsecurity.com ESD Sicherheitsdienst GmbH Mühlbauerstr. 8 • 84453 Mühldorf www.esd.de Bite AG Im Köller 3 • 70794 Filderstadt www.bite.de PS Private Security GmbH Rüdesheimer Str. 7 • 80686 München https://psprivatesecurity.de PRIVATE SECURITY GMBH KÖTTER Security Wilhelm-Beckmann-Straße 7 • 45307 Essen koetter.de Special Security Services Deutschland SSSD GmbH August-Borsig-Str. 8 • 50126 Bergheim www.specsec.de

WHO IS WHO … 12 DSD 1 | 2024 Anzeigen 10 Jahre DIAS GmbH Gemeinsam auf der sicheren Seite Das Deutsche Institut für Ausbildung und Sicherheit, kurz DIAS, freut sich in diesem Jahr über ein erfolgreiches zehnjähriges Bestehen. Seit einem Jahrzehnt ist die DIAS GmbH ein verlässlicher Partner in der Erwachsenenbildung sowie bei der Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern der Sicherheitsbranche für unsere geschätzte Firmenkundschaft. Unsere Haupttätigkeit besteht in der Ausbildung von Sicherheitsmitarbeitern und Fachkräften. Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Schulungen den aktuellen Anforderungen des Arbeitsmarktes in der Sicherheitswirtschaft entsprechen. Neben der intensiven Vorbereitung auf die Sachkundeprüfung im Bewachungsgewerbe gemäß § 34a GewO bieten wir unseren Teilnehmern ein umfassendes Qualifikationsportfolio. Dazu gehören unter anderem Ersthelfer, Brandschutzhelfer, Personenkontrolle, Interventionskraft und Waffensachkunde. So werden optimale Voraussetzungen für einen erfolgreichen Einstieg in die Sicherheitsbranche geschaffen. Unsere Schulungsinhalte sind stets am Puls der Zeit und unsere praxiserfahrenen Ausbilder tragen maßgeblich zu unserer beeindruckenden Erfolgsquote bei Prüfungen bei. DIAS bietet auch deutschlandweit externe Schulungen an Firmenstandorten an. Darüber hinaus stellen wir maßgeschneiderte Inhouse-Schulungen zur Verfügung. Die DIAS GmbH blickt mit Stolz auf eine erfolgreiche Dekade zurück und freut sich, auch in Zukunft gemeinsam mit unseren Kunden und Kooperationspartnern die Sicherheitsstandards zu erhöhen. Auf die nächsten erfolgreichen Jahre auf der sicheren Seite! Kontakt: Viktor Mertjan DIAS GmbH – Deutsches Institut für Ausbildung und Sicherheit Fraunhoferstr. 8 · 04178 Leipzig Tel.: +49 341 49277230 Mail: info@dias-bildung.de Web: www.dias-bildung.de Sicherheit ist kein Zufall - Ihr zertifizierter Sicherheitsdienstleister Seit Gründung des Unternehmens gehören nicht nur Objekt- und Werkschutz sowie Alarminterventionen zu unserem Portfolio, sondern ebenso die Betreuung von Kunden im Veranstaltungsschutz. SSK Security GmbH sichert regionale Veranstaltungen sowie bundesweit Großevents, Konzert- und Sportveranstaltungen, Aktionärsversammlungen, Stadtfeste und Weihnachtsmärkte. Die Dienstleistung erbringen wir nicht nur mit Sicherheitskräften, sondern auch mit professionellem Absperrmaterial und Equipment. Nicht nur während der Veranstaltungsdurchführung, sondern auch bereits in der Konzept- und Planungsphase sowie in Behördengesprächen ist die SSK Security GmbH ein zuverlässiger Partner. Durch eine auf den Kunden angepasste Sicherheitsanalyse in Bezug auf Örtlichkeiten, Kundenwünsche, Veranstaltungscharakter, Besucher- und Gästeverhalten ist die SSK Security GmbH in der Lage, ein individuelles Sicherheitskonzept zu erstellen.Neben dem Schwerpunkt der personellen sowie der Absicherung mittels Absperrtechnik, zählen Parkplatzmanagement und Kassenmanagement ebenfalls zu unseren Aufgaben. Durch die Erfahrung aus über 25 Jahren, stetigen Schulungen und Weiterbildungen, mobilen Einsatzzentralen, technischer Ausrüstung, eigenem Fuhrpark und einer starken und qualifizierten Führungsstruktur können wir die Sicherheit im Rahmen von Veranstaltungen professionell abbilden. Die SSK Security GmbH bietet Ihnen nicht nur gut ausgebildetes Sicherheitspersonal für den Veranstaltungsschutz, sondern auch Absperrmaterial bspw. zur Absicherung des Einlass-, Bühnenbereiches oder die Einzäunung des gesamten Veranstaltungsgeländes. Die SSK Security GmbH ist Ihr Ansprechpartner für Veranstaltungsschutz von A„Anfrage“ bis Z„Zufriedenheit des Kunden“, immer handelnd nach unserem Motto: „Sicherheit ist kein Zufall!“ Kontakt: SSK Security GmbH Ruhlander Str. 23 ∙ 01987 Schwarzheide Web: www.ssksecurity.de

WHO IS WHO … 13 DSD 1 | 2024 Anzeigen POWER. Das ist sicher. Die POWER-Gruppe ist mit ihren über 2.000 Sicherheitskräften sowie 40 Technikern und Ingenieuren für anspruchsvolle Auftraggeber in ganz Deutschland tätig. Das erfolgreiche Zusammenspiel von jahrzehntelanger Erfahrung und innovativer Sicherheitstechnik hat uns als mittelständisches hanseatisches Familienunternehmen zu einem der 20 führenden Sicherheitsdienstleister in Deutschland laut der Lünendonk®-Liste werden lassen. Im Bereich Veranstaltungsschutz gilt es, ein umfassendes Regelwerk auf Bundes- und Landesebene sowie von Unfallverhütungsvorschriften zu beachten, welche die Pflichten der Veranstalter definieren. Unsere durch die Vabeg® Eventsafety Deutschland GmbH ausgebildeten und zertifizierten Fachplaner erstellen ganzheitlich und rechtskonform die Sicherheitsplanung für die individuelle Veranstaltung, erarbeiten auf Wunsch das durch die Behörde zu prüfende Sicherheitskonzept und begleiten das Projekt auch in der Phase der Genehmigung durch die zuständigen und beteiligten Ämter. Umgesetzt wird das jeweilige Sicherheitskonzept von unseren speziell für die jeweiligen Aufgaben ausgebildeten Mitarbeitern. Wir beschäftigen einen großen Pool von Sicherheitskräften, die nicht nur freundlich und hilfsbereit sind, sondern im Ernstfall auch effektive Deeskalationsstrategien bis hin zu Festnahmetechniken beherrschen. Zu unserem Leistungsangebot im Bereich Veranstaltungsschutz gehören auch die Vorlaufbewachung, Einsatz von Schutz- und Sprengstoffspürhunden, Brandwachen, Hostessen-Service und Trouble Desk. Kontakt: POWER-PERSONEN-OBJEKT-WERKSCHUTZ GMBH Beim Strohhause 34, 20097 Hamburg Tel.: +49 40 280153-0 Mail: post@power-gmbh.de Web: www.power-gmbh.de H.W.P Sicherheit – nicht mehr und nicht weniger! Ein Hamburger Dienstleister mit optimalem Preis-QualitätsVerhältnis bietet Ihnen ohne Umwege sein Dienstleistungsportfolio an: Wir liefern schnell und zuverlässig just in time benötigte Dienstleistungen in Berlin, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und SchleswigHolstein: Sicherheitsdienste mit speziellem Fokus auf Veranstaltungen jeglicher Art! Qualitäten, mit denen wir seit Jahren unsere Kunden überzeugen: • Hohe Flexibilität, auch bei kurzfristigen Anfragen • Zuverlässige Betreuung: vom Angebot über die Personalbereitstellung bis zur Ausführung – preisgünstige Dienstleistungen bei hoher Qualität • Ein junges Team, das Sie rundum kompetent betreut Wir haben uns als H.W.P GmbH in den vergangenen Jahren in der Sicherheitsbranche einen Namen gemacht und sind seit 2021 sehr stolz, gemäß ISO:9001 zertifiziert zu sein. Dies entspricht unserem Leistungsanspruch – sowohl an unsere betreuten Projekte als auch an uns selbst. Sämtliche Dienstleistungen werden zudem den hohen Ansprüchen der DIN 77200 gerecht, was als starkes Signal an die Ansprüche sowie an das QM zu verstehen ist, um Ihnen als Kunden gegenüber die Qualität unserer Dienstleistungen sicherzustellen. Mit der H.W.P GmbH wählen Sie einen starken und zuverlässigen Partner! Mit unserer eigenen Akademie schulen wir zudem unsere Mitarbeiter auf die speziellen Anforderungen der Veranstaltungsbranche, um hier für unsere Kundenprojekte bestens gewappnet zu sein! Senden Sie uns gern Ihre Anfrage! Kontakt: Hamburger Wachunternehmen & Personalservice GmbH Damm 33 ∙ 25421 Schleswig-Holstein Tel.: +49 4101 8205170 Mail: kaymaz@hwp-sicherheit.de Web: www.hwp-sicherheit.de

WHO IS WHO … 14 DSD 1 | 2024 Anzeigen Rundum-Sicherheit für die Eventbranche Ob Aktionärsversammlungen oder Parteitage, Sport- oder Kulturveranstaltungen, Messen oder Firmenevents: Wenn viele Menschen zusammenkommen, hat Sicherheit Priorität. KÖTTER Security ist der zuverlässige Partner für Veranstalter, um sichere und reibungslos verlaufende Events durchzuführen. Dabei erstellt das Familienunternehmen auf Basis einer individuellen Risikoanalyse ein ganzheitliches Sicherheitskonzept, worauf sich die anschließende Maßnahmenplanung stützt. Hierzu gehören insbesondere infrastrukturelle Maßnahmen, Ablaufdefinitionen und ein flexibler Personaleinsatz. Am Veranstaltungstag übernehmen qualifizierte Sicherheitskräfte u. a. Parkraum- und Verkehrsdienste, Einlasskontrollen, Garderoben- und Kassendienste sowie VIP-Services. Zusätzliche Spezialaufgaben wie z. B. die Brandsicherheitswache oder Sanitätsdienste sowie die Begleitung der Auf- und Abbauarbeiten komplettieren das umfassende ServiceAngebot. Vor Ort kommen moderne, technische Lösungen unterstützend zum Einsatz: So bietet z. B. der auf eine Höhe von bis zu acht Metern ausfahrbare KÖTTER Video Tower eine 360-Grad-Videoüberwachung, mit der ein Überblick auch auf großen Arealen jederzeit sichergestellt ist. Durch die Aufschaltung auf die rund um die Uhr besetzte KÖTTER Notruf- und Serviceleitstelle (NSL) ist ein Videomonitoring in Echtzeit mit kurzen Reaktionszeiten zur Abwendung drohender Gefahren möglich. Kontakt: KÖTTER Security Wilhelm-Beckmann-Straße 7 ∙ 45307 Essen Tel: +49 201 2788-388 Mail: info@koetter.de Web: koetter.de © Lennart Preiss Special Security Services Deutschland SSSD GmbH Die Special Security Services ist ein global operierendes Unternehmen mit einer über 30-jährigen Erfolgsgeschichte. Unsere Kernkompetenzen liegen in der Bemessung, Planung und Umsetzung von Veranstaltungsordnungsdienstleistungen (VOD) sowie Veranstaltungssicherheitsdienstleistungen (VSD). Als Experten für Crowdmanagement ermöglichen wir eine sichere und effiziente Bewegung von Menschenansammlungen jeder Größe in begrenzten Räumen. Unsere langjährigen Partnerschaften erstrecken sich über eine Vielzahl renommierter Veranstaltungsorte in NRW. Darunter die Lanxess Arena in Köln, die Veranstaltungshäuser der D.Live in Düsseldorf, die Rudolf-Weber-Arena in Oberhausen sowie die Dortmunder Westfalenhallen. Zu den Aufgaben unseres Unternehmens zählen auch die Künstlerbetreuung sowie die Koordination von Sicherheits- und Veranstaltungsordnungsdienstleistungen für Tourneen in Deutschland, Europa und weltweit. Zu den KünstlerInnen, die auf unsere Expertise vertrauen, gehören Musikgrößen wie Depeche Mode, Guns N’ Roses, Herbert Grönemeyer, Helene Fischer und viele weitere. Neben unserer operativen Tätigkeit entwickeln und führen wir Schulungsprogramme für MitarbeiterInnen durch. Wir engagieren uns in verschiedenen Gremien zur Entwicklung und Implementierung nationaler Sicherheits- und Ordnungsstandards. Unser oberstes Ziel ist es, höchste professionelle Standards und damit reibungslose Abläufe in der Sicherheitsarchitektur von Veranstaltungen zu erreichen. Kontakt: Special Security Services Deutschland SSSD GmbH August-Borsig-Straße 8 ∙ 50126 Bergheim Tel.: +49 2271 98950 Mail: info@specsec.de Web: www.specsec.de

WHO IS WHO … 15 DSD 1 | 2024 Anzeigen Effiziente Planung und Kommunikation im Veranstaltungsschutz mit DISPONIC In der Veranstaltungsplanung sind Flexibilität und der Überblick auf das gesamte Geschehen von höchster Wichtigkeit. Die Information, ob alle Dienste besetzt sind und ob alle Mitarbeiter die geforderte Qualifikation besitzen, ist für den Einsatzleiter essenziell. Diese Informationen sind in DISPONIC schnell und zuverlässig ersichtlich. Der Dienstplan, der mit DISPONIC erstellt wurde, bildet die Basis. Die Planung ist über mehrere Monitore möglich und Besonderheiten können farblich hervorgehoben werden. Diese Übersichtlichkeit minimiert Fehler und unterstützt den Planenden bei seiner Arbeit, die oftmals unter Zeitdruck stattfindet. Im Bereich Veranstaltungsschutz ist neben dieser Basis eine Reihe von Modulen besonders relevant. Mit dem Modul„Informationen“ sind wichtige Details zum Auftrag auf den Smartphones der Sicherheitsmitarbeiter sichtbar. Dies umfasst Informationen über die gewünschte Kleidung für das jeweilige Event, notwendige Unterlagen oder die Kontaktdaten des Ansprechpartners. Diese Informationen gewährleisten, dass das Sicherheitspersonal stets gut vorbereitet ist. Durch einen einfachen Klick auf die im Dienstplan im Web, einem weiteren Modul, hinterlegte Auftragsanschrift wird die Navigation zum Einsatzort gestartet. Zudem kann der Mitarbeiter in diesem Modul online einsehen, welche Dienste zu welcher Zeit für ihn relevant sind. Mit dem Modul Zeiterfassung lässt sich gerade bei Großveranstaltungen das Personal zuverlässig und schnell erfassen. Ein Dienstausweis mit integriertem NPC-Chip ist die ideale Lösung. DISPONIC ist eine wegweisende Lösung für den Veranstaltungsschutz. Kontakt: Bite AG Im Köller 3 ∙ 70794 Filderstadt Tel. +49 711 380155-00 Mail: info@bite.de Web: www.bite.de Ihre Sicherheit ist unser Beruf Wir bieten unseren Kunden eine umfassende Dienstleistung. Angefangen von der Analyse der Gefahren über die Erstellung der Sicherheits-, Ordnungsdienst- und Organisationskonzepte bis hin zu den einzelnen operativen Maßnahmen. In der Nachbereitung eines jeden Projektes wird insbesondere ein Lessons-Learned-Prozess durchgeführt, der ein umfangreiches Qualitätsmanagement zum Ziel hat. Die Analyse der Ausgangssituation ist die Grundlage unseres Sicherheitskonzepts. Wir beurteilen den aktuellen Sicherheitsbedarf und zeigen die angemessenen Maßnahmen mit realistischen Budgets auf. Im ersten Schritt wird untersucht welcher Sicherheitsbedarf objektiv besteht und ob er im IstZustand bereits ausreichend gedeckt wird. Grundlage für unser Vorgehen ist ein kundenspezifisches Sicherheitskonzept, das auf Ihre Anforderungen und Bedürfnisse zugeschnitten ist. Wir bieten einen Komplettservice an, der Personen-, Objekt- und Veranstaltungsschutz, von der Analyse Ihrer Sicherheitssituation über die Planung der erforderlichen Maßnahmen bis zur effektiven Durchführung in allen Größenordnungen, umfasst. Wir erarbeiten einen präzisen Maßnahmenkatalog über sich sinnvoll ergänzende personelle und sicherungstechnische Lösungen und Leistungen. Wir verfügen sowohl über das Know-how bei der Planung als auch bei der Installation und dem Umgang mit modernster Überwachungs-, Alarm- und Kommunikationstechnologie. Die Sicherung von internationalen Events und Großveranstaltungen gehört zu den Kernkompetenzen von PS. Wir verfügen sowohl über die Erfahrung als auch die Logistik, um Sicherheitsrisiken für Veranstaltungen kalkulierbar zu machen und sie frühzeitig zu minimieren. Kontakt: PS Private Security GmbH Rüdesheimer Straße 7 ∙ 80686 München Tel. +49 89 5470 670 Mail: info@psprivatesecurity.de Web: https://psprivatesecurity.de PRIVATE SECURITY GMBH

WHO IS WHO … 16 DSD 1 | 2024 Anzeigen Ihr Sicherheitspartner in München Entdecken Sie mit der Munich Security Services GmbH eine zuverlässige Lösung für Ihre Veranstaltungssicherheit. Unser Fokus liegt darauf, ein Höchstmaß an Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten, um die reibungslose Durchführung Ihrer Veranstaltung sicherzustellen. Durch langjährige Erfahrung mit einer Vielzahl von erfolgreich gesicherten Veranstaltungen und einem engagierten Team aus festen Mitarbeitern und zuverlässigen Aushilfskräften können wir ein breites Spektrum an Sicherheitsdienstleistungen anbieten. Unser Ansatz reicht von umfassender Planung bis hin zur effizienten Umsetzung, wobei wir stets darauf bedacht sind, die individuellen Anforderungen unserer Kunden zu erfüllen. Unser erfahrenes Projektteam steht Ihnen zur Seite, um alle Aspekte der Sicherheitsplanung und -durchführung zu koordinieren, einschließlich der Materialbeschaffung und der Kommunikation mit relevanten Behörden. Auf diese Weise stellen wir sicher, dass Sie und Ihre Gäste sich vollkommen auf das Veranstaltungserlebnis konzentrieren können. Die Grundwerte unseres Unternehmens – Qualität, Zuverlässigkeit, Effizienz, Wirtschaftlichkeit, Kundenzufriedenheit und Erfolg – bilden das Fundament unserer Arbeit und leiten uns bei der Erfüllung Ihrer Sicherheitsanforderungen. Darüber hinaus bieten wir detaillierte Sicherheitsanalysen und maßgeschneiderte Sicherheitskonzepte an, um potenzielle Risiken zu identifizieren und zu minimieren. Willkommen bei der Munich Security Services GmbH – Ihr vertrauenswürdiger Partner für erstklassige Veranstaltungssicherheit. Kontakt: Munich Security Services GmbH Inselkammerstr. 8 ∙ 82008 Unterhaching Mail: info@munichsecurity.com Web: www.munichsecurity.com Ihr professioneller zertifizierter Dienstleister Unsere Leistungen für Ihre Veranstaltung: • Veranstaltungsschutz inkl. Zugangskontrolle • Besucherstromlenkung • Verkehrslenkung & Parkraumüberwachung • Gestellung von Repräsentations- und Administrationspersonal für Messen & Events • Übernahme von Sonderaufgaben • Bühnensicherung & Sicherung im VIP-Bereich • VIP-Service, -betreuung, -Fahrdienst & Begleitschutz Seit 1947 mit qualifizierter und zertifizierter Dienstleistung in den Bereichen: • Objekt- und Werkschutz • Revier- und Streifendienste • Empfangs- und Pfortendienste • Veranstaltungsschutz & Zugangskontrollen • Baustellenbewachung und -absicherung • Geld-/Werttransporte & Cash-Management • u. v. m. Kontakt: ESD Sicherheitsdienst GmbH Mühlbauerstraße 8 ∙ 84453 Mühldorf Mail: info@esd.de Web: www.esd.de

WIRTSCHAFT UND POLITIK 17 DSD 1 | 2024 Gut aufgestellt Im Gespräch mit Dr. Peter Schwark Der neue Hauptgeschäftsführer von BDSW und BDGW, Dr. Peter Schwark, ist jetzt seit rund 100 Tagen im Amt. Anlass für PROTECTOR, nach den Herausforderungen für die Sicherheitswirtschaft zu fragen. Das Interview führte Annabelle Schott-Lung. Sie sind schon seit vielen Jahren bei Verbänden tätig. Wie ist Ihr erster Eindruck vom BDSW? Dr. Peter Schwark: Ich kenne viele Dachverbände und Unternehmensverbände unterschiedlicher Größenordnungen. Der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft ist eine fachlich wie politisch gut und kompakt aufgestellte Organisation mit überwiegend mittelständisch und familiär geführten Unternehmen, die mit Leidenschaft bei der Sache sind. Besonders ist, dass sich im BDSW die Lobbyfunktion eines Wirtschaftsverbandes mit der Funktion als Sozial- und Tarifpartner als Arbeitgeberverband vereinigt. Sie kommen ja vom GDV, da sind Ihnen Begriffe wie Cybersicherheit, Naturkatastrophen und Risikomanagement nicht fremd. Haben Sie eine Affinität zum Thema Sicherheit? Dr. Peter Schwark: Auf jeden Fall, sehr stark sogar! Der Begriff der Sicherheit prägt die letzten beiden Dekaden meiner Tätigkeit. Viele Dinge ergänzen sich: die finanzielle Sicherheit im Schadensfall durch Versicherer und der Schutz durch moderne und zweckmäßige Sicherheitsdienstleistungen davor, dass ein Sicherheitsereignis oder Schadensfall überhaupt eintritt. Zudem erfordert die Sicherheit gegen vielfältige Risiken aus dem Netz auch den physischen Schutz der IT-Infrastruktur. Viele Krisen, die uns schon in den vergangenen Jahren beschäftigt haben, werden uns auch in diesem Jahr erhalten bleiben – Stichwort Ukraine-Krieg, Lieferkettenunterbrechungen –, neue kommen hinzu. Wie kann die Sicherheitswirtschaft insgesamt zur Bewältigung dieser Krisen beitragen? Dr. Peter Schwark: Was wir haben, ist ein zunehmendes Gefühl von Verunsicherung in der Gesellschaft. Verunsicherung, die uns nicht lähmen darf. Alles, was wieder Sicherheit gibt, und da gehören die Leistungen unserer Mitglieder ganz vorne mit dazu, ist ein Beitrag zu Vertrauen und Stabilität und damit auch Voraussetzung zur Überwindung von Krisen. Ein latentes Gefühl von Überforderung der öffentlichen Hand macht es umso wichtiger, mit Sicherheitspartnerschaften die Verbindungen und Effizienz des Zusammenspiels zwischen öffentlicher Hand und privater Sicherheitswirtschaft zu verbessern. Ihr Vorgänger war nur ein gutes Jahr in dieser Funktion. Er konnte nicht alle „Baustellen“ abarbeiten. Wo sehen Sie den dringlichsten Handlungsbedarf? Dr. Peter Schwark: Genauso wenig wie auf den Straßen, etwa hier in Berlin, so wenig wird es im Verband je gelingen, alle Baustellen abzuräumen. Die Entwicklung des Sektors, politische Entscheidungen in Berlin oder Initiativen aus Brüssel sorgen für eine sich stets wieder füllende „Pipeline“ an Themen und Baustellen. Was mich aktuell sehr beschäftigt, ist das Sicherheitsgewerbegesetz, das neue Stammgesetz der Branche, KRITIS und die resiliente Aufstellung der Bargeldinfrastruktur. Welche weiteren Herausforderungen sehen Sie? Dr. Peter Schwark: Wir sind durch unsere Präsenz ein relevanter Faktor für die Sicherheit in Deutschland. Trotzdem ist die öffentliche Wahrnehmung nicht an jeder Stelle so, wie sie sein sollte. Wir setzen uns im Verband mit unseren Mitgliedern Tag für Tag dafür ein, dass wir das in uns gesetzte Vertrauen nicht enttäuschen, sondern wie die Polizei in den Augen der Bürger als Partner in Sachen Sicherheit angesehen werden. Fußballfreunde freuen sich auf die EM 2024 im eigenen Land. Bringt Sie dieses Großevent schon um den Schlaf? Hauptgeschäftsführer des BDSW Bundesverband der Sicherheitswirtschaft und BDGW Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste Die Erstveröffentlichung des Beitrags erfolgte in der Ausgabe 1-2/2024 der Zeitschrift PROTECTOR. www.protector.de Wir bedanken uns für die Abdruckgenehmigung. Dr. Peter Schwark

WIRTSCHAFT UND POLITIK 18 DSD 1 | 2024 Dr. Peter Schwark: Ich freue mich wie viele Millionen Menschen schon darauf. Und ich glaube, wir können und werden das miteinander so gut meistern wie die WM 2006. Aber dafür ist ein guter Dialog wichtig, gute Kommunikation und eine Struktur in der Zusammenarbeit, die Probleme frühzeitig gemeinsam erkennen und rechtzeitig gemeinsam bewältigen lässt. Jetzt ist die Mitarbeiterzahl der Sicherheitswirtschaft zwar in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Dennoch ist die Branche auch vom Arbeitskräftemangel betroffen. Wie ist da eine EM zu stemmen? Dr. Peter Schwark: Wer, wenn nicht wir, kann ich da nur sagen. Wir bewältigen regelmäßig alle Herausforderungen, die sich im Veranstaltungsordnungsdienst und bei Sicherheitsdiensten in Stadien und im Umfeld stellen. Natürlich wird das eine große Kraftanstrengung. Wichtig ist, dass uns die quantitativen Anforderungen jeweils rechtzeitig bekannt sind und dass die Arbeit an einem Standort möglichst aus einer Hand koordiniert und umgesetzt wird. Der Bearbeitungsstau der Zuverlässigkeitsüberprüfung bei den Gewerbebehörden ist auch nicht gerade beruhigend … Dr. Peter Schwark: Die Erfahrungen unserer Mitglieder sind höchst unterschiedlich. Während in einigen Behörden eine positive Tendenz zu erkennen ist, vergeht in vielen anderen Fällen eine unerträglich lange Zeit, bis Mitarbeiter freigegeben werden. Diese teilweise überlangen Bearbeitungszeiten führen dazu, dass sich schon fest eingeplante Mitarbeiter umorientieren und sich anderen Branchen zuwenden. Dies ist nicht verwunderlich, wenn sie über mehrere Monate nicht eingesetzt werden können. Hier muss dringend bei der Qualifikation sowie der technischen und personellen Aufstellung der Behörden nachgesteuert werden. Ein anderer Punkt ist die nicht mehr nachvollziehbare Kostenstruktur. Die Kosten für die Anmeldung und Überprüfung unterscheiden sich stark, jede Kommune legt ihre eigenen Gebühren fest. Diese haben sich nicht nur deutlich erhöht, sie variieren auch von 25 bis 500 Euro. Hier muss dringend für Transparenz und Einheitlichkeit gesorgt werden. Welche längerfristigen Maßnahmen sehen Sie hier überhaupt? Wie kann das Berufsbild aufgewertet werden, um für Arbeitskräfte interessanter zu werden? Dr. Peter Schwark: Wir brauchen eine gute Mischung unterschiedlicher Qualifikationen. Wichtig ist in dem Zusammenhang, dass die Auftraggeber bereit sind, die Qualität auch zu bezahlen. Unsere europäischen Nachbarn sind da teilweise schon weiter, wenn in Ausschreibungen nicht allein oder dominant der Preis, sondern auch Qualitätskriterien eine gewichtige Rolle spielen – Stichwort Bestbieterprinzip. Ist die Digitalisierung vielleicht die Lösung des Problems? Werden Roboter und KI den Menschen hier ersetzen? Dr. Peter Schwark: Es wird nicht die eine Lösung geben, Roboter und IT werden den Menschen nie ersetzen. Aber sie können ihm helfen, produktiver zu werden. KI-gestützte Analysetools etwa bei der Bildauswertung oder Roboter- und Drohnenunterstützung bei der Überwachung umfriedeter Gelände helfen den Menschen, sich auf das Wichtige zu konzentrieren. Das kann dem Sektor helfen, sein stetes Wachstum zu bewältigen. Deshalb werden wir trotz mehr Technologie kaum weniger Menschen benötigen. Die Qualifikation der Beschäftigten wird sich dieser neuen Situation anpassen müssen – dies bringt wieder neue Herausforderungen, aber auch Chancen mit sich. Die Fußball-EM in Deutschland wirft ihre Schatten voraus – die Sicherheitswirtschaft bereitet sich intensiv auf diese Herausforderung vor. Bild: # 202370406 / stock.adobe.com

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