DER SICHERHEITSDIENST

AUS- UND WEITERBILDUNG 50 DSD 4 | 2023 gleichen Zeitraum wegen multiplen Suchtmittelmissbrauchs (des sog. „Mischkonsums“) stationär behandelt wurden, nahm um 39 Prozent zu. Zu einer auf die Jugendlichen zugeschnittenen Ausbildung gehörten auch Stressbewältigungsstrategien. Für eine engere Kooperation zwischen Berufsschulen und Ausbildungsbetrieben warb wie ihre Vorrednerin anschließend auch Oberstudienrätin Angelika Böttcher aus Hannover. Sie ist seit 2022 Vorsitzende des Prüfungsausschusses für die Berufe Service- und Fachkraft für Schutz und Sicherheit. Sie plädierte für eine regelmäßige Kommunikation zwischen Berufsschule und Ausbildungsbetrieb. So könnten zum Beispiel durch einen Austausch über Fehlzeiten oder Auffälligkeiten des Azubis gemeinsam Strategien zur Lösung eines sich anbahnenden Problems entwickelt werden. Nach dem Blick auf den schulischen Teil der Ausbildung kamen Fachleute aus einem Unternehmen zu Wort. Unter dem Titel „Auszubildende im agilen Kontext“ stellten Lena Walter und Denis Mederake vom Essener Software-Entwicklungsunternehmen DextraData GmbH Konzepte vor, wie Azubis möglichst schnell in die praktische Arbeit einbezogen werden können. Sie zeigten, wie die Unternehmenskultur darauf ausgerichtet ist, die Auszubildenden frühzeitig in die Entwicklung eines Produktes und auch in die stetige Verbesserung einbezogen werden. Dazu sei eine gelebte Ethik für das Unternehmen selbstverständlich, in der ein Handschlag gelte. Den enormen Bedarf an neuen Mitarbeitern bei der Deutschen Bahn AG thematisierte Kevin Fröde, seines Zeichens Leiter der „Talent Acquisition“ des Unternehmens in der Region Ost. Angestrebt ist, 100.000 neue Mitarbeiter in den kommenden Jahren zu gewinnen, die allen Bildungsebenen – vom Schüler bis zum Akademiker – gesucht werden. Auch für die Bahn-Tochter DB-Sicherheit werde dabei nach neuen Kolleginnen und Kollegen Ausschau gehalten. Für das vergangene Jahr konnte die Bahn 28.000 Einstellungen vermelden. Um das zu erreichen, hat die Bahn 1.000 Beschäftigte, die ausschließlich für die Gewinnung neuer Mitarbeiter eingesetzt sind. Man sei sich dabei bewusst, dass die Generation Z, die in einer digitalen Welt aufgewachsen ist, höhere Erwartungen an Flexibilität wie auch Sinnstiftung im Beruf habe als die Generationen zuvor. Als Fazit der Konferenz betonte Frank Schimmel, Vorsitzender des Fachausschusses Ausbildung des BDSW, zum Abschluss die Erkenntnis, dass noch wichtiger als Finden von Azubis das Binden an den Beruf sei. Dr. Theresa Bernhard (links) und Karen Ruthe-Ullrich Denis Mederake Lena Walter Rainer Ehrhardt Dr. Arend Oetker Kevin Fröde

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