DER SICHERHEITSDIENST

SICHERHEITSTECHNIK 12 SafeNow revolutioniert Sicherheitsbranche Immer mehr Unternehmen vertrauen auf eine App, um Sicherheitsgefühl zu steigern Von Tilman Rumland Eine Gruppe Jugendlicher verprügelt einen Jungen im Untergeschoss eines Bahnhofs, während sich die Sicherheitskräfte im Obergeschoss befinden. Eine Frau wird von zwei Männern auf der Damentoilette eines Nachtclubs sexuell belästigt, während die Securitys oben an der Tür stehen. Eine Joggerin wird nachts auf der Ostseite eines Parks verfolgt, während die Nachtwache auf der Westseite patrouilliert. Das ist traurige Realität. Denn obwohl Sicherheitskräfte meist direkt vor Ort sind, bekommen sie oft zu spät oder gar nicht mit, wenn ihre Hilfe benötigt wird. Areale sind zu groß, zu unübersichtlich oder können aufgrund des Schutzes der Privatsphäre, wie zum Beispiel auf Toiletten, nicht überwacht werden. Wie ist es möglich, diese kritische Lücke in unserer bestehenden Sicherheitsstruktur zu schließen? SafeNow – ein neuer Sicherheitsstandard Für fast alle Bereiche des Lebens gibt es heutzutage sogenannte „Smart Matching“-Apps. Das Prinzip ist sehr ähnlich: A hat ein Bedürfnis, B ein Angebot und eine Plattform organisiert, beide Seiten zusammenzubringen. Für Mobilität gibt es Uber, für die Liebe Tinder, für Essen Wolt und für das Wohnen AirBnB. Aber was ist, wenn es um die persönliche Sicherheit geht? Bisher war die einzige Option, bei der Polizei anzurufen. Wir bei SafeNow haben uns zum Ziel gesetzt, das zu ändern: Mit unserer App können Hilfesuchende mit einem Klick einen Alarm an das lokale Sicherheitspersonal schicken. Möglich wird dies durch sogenannte „SafeNow-Zonen“. In diesem vom Veranstalter oder Betreiber eines Geländes definierten Bereich, können Helfer und Hilfesuchende über die SafeNow-App schnell zusammenfinden. Das Sicherheitspersonal vor Ort erhält im Ernstfall einen Alarm und bekommt sofort mit, wer Hilfe benötigt. Dank präziser Ortungstechnologie erhalten sie einen metergenauen Standort und wissen so genau, wo sie hinmüssen. So lassen sich sogar Stockwerke und Räume innerhalb von Gebäuden präzise zuordnen. Dies ermöglicht eine beispiellose Geschwindigkeit, um Helfer und Hilfesuchende zusammenzuführen. Zusätzlich können sich SafeNow-Nutzer in der App – unabhängig von SafeNow-Zonen – mit Freunden und Familie in privaten Gruppen vernetzen, um so in Notsituationen besser aufeinander aufpassen zu können. Alle Gruppenmitglieder sind so in der Lage, einen lauten Alarm abzusenden, der sich auch über „Nicht stören“ und „Lautlos“ hinwegsetzt. Da es sich nicht um eine Standard-Textnachricht oder einen Telefonanruf handelt, ist allen in der Gruppe sofort klar, dass es ernst ist, und sie wissen sofort, wer wo ihre Hilfe benötigt. Ein Paradigmenwechsel zur selbstbestimmten Sicherheit Viele Menschen kennen das beklemmende Gefühl, in einer MRT-(Kernspintomografie-)Röhre zu liegen: Es ist eng, laut und angstauslösend. Früher mussten viele MRT-Scans abgebrochen werden, bis die Patienten einen einfachen Notfallknopf in die Hand bekamen. Das Ergebnis? Es wurden drastisch weniger Scans abgebrochen. Es ist bemerkenswert: die gleichen Menschen mit den gleichen Ängsten in der gleichen Situation – was sich geändert hatte, ist, dass die Menschen jetzt ein Gefühl der Kontrolle hatten, in ihrer eigenen Hand. SafeNow hat quasi die digitale Variante dieses Drückers entwickelt und um Gründer und Geschäftsführer der SafeNow GmbH www.safenow.app Tilman Rumland DSD 3 | 2023

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