DER SICHERHEITSDIENST

SCHUTZ VON VERANSTALTUNGEN 7 DSD 1 | 2024 _07FWG_CONFIRMO - ab DSD 03-2020 - viertelseitig_SW.pdf; s1; (114.98 x 155.96 mm); 19.Feb 2024 09:39:32; PDF-CMYK ab 150dpi für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien ben wird. Ein Vorantreiben der Professionalisierung und Standardisierung beim Einsatz von SOD könnte Vereine zu Investitionen in diese bewegen, was sowohl der öffentlichen Sicherheit als auch der Einsparung öffentlicher Gelder für Polizeieinsätze zuträglich wäre. Die Ergebnisse zeigen weiterhin, dass die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Sicherheitskräften in vielen Punkten gut funktioniert, es aber auch Verbesserungspotenzial gibt. Insbesondere die Kommunikations- und Kooperationsstrukturen zwischen Polizei, Vereinen und Sicherheitsdiensten müssen gestärkt werden. Konkret geht es um eine intensivere Einbindung der SOD in Besprechungen und die Durchführung gemeinsamer Übungen sowie die Einrichtung eines zentralen Funkkanals. Gemeinsame Übungen und Absprachen sind essenziell, um im Ernstfall koordiniert handeln zu können. Hierzu ist auch eine Festlegung der Eingriffsschwelle der Polizei vonnöten. In kritischen Situationen sind die SOD aktuell weitgehend auf sich allein gestellt und haben nur begrenzte Möglichkeiten zur Selbstverteidigung oder Deeskalation, obwohl durch Gesetzesänderungen mittlerweile Rechtssicherheit bei der Notwehr geschaffen wurde (§ 34 GewO). Es bestehen aber weiterhin Sicherheitsrisiken durch eine zu starke polizeiliche Zurückhaltung und lange Reaktionszeiten der Polizei im Notfall. Technologische Hilfsmittel wie BodyCams und Körperscanner können das Sicherheitsniveau der SOD erhöhen, sind aber datenschutzrechtlich problematisch. Insbesondere für das Land NRW hat ein netzwerkorientiertes und standardisiertes Konzept eine besondere Bedeutung: Insgesamt 15 der 56 Profimannschaften der ersten drei Ligen kommen aus dem dicht besiedelten Nordrhein-Westfalen. Die dort zu schließenden und in ihrer Funktion zu probenden Netzwerke sind dementsprechend umfangreicher zu gestalten als beispielsweise in Bayern mit sechs teilnehmenden Mannschaften. Diese regionalen Unterschiede münden in der Notwendigkeit eines einheitlichen, aber flexiblen Sicherheitskonzeptes, da die Sicherheit jeweils von unterschiedlichen Faktoren abhängig ist: der Fanszenen und ihr Gefahrenpotenzial vor Ort, der Stadioninfrastruktur, der zur Verfügung stehenden Kräfte und deren Qualifikation (MüllerEiselt 2015, S. 146). Ein Beispiel können sich die Sicherheitsakteure im Stadion dabei am Prinzip polizeilicher Gefahrenabwehrmaßnahmen nehmen, wonach zur Prävention zunächst eine Prognose der zu erwartenden Umstände gehört. Der Kooperationsqualität im Sicherheitsnetzwerk kommt hier erneut entscheidende Verantwortung zu, da bei der Entwicklung der Prognose auch gemeinsame vergangene Erfahrungen einfließen können (Müller-Eiselt 2015, S. 272). Die anstehende Fußball-EM 2024, die zum Teil in Deutschland stattfindet, wird die Sicherheitskonzepte auf eine harte Probe stellen. Umso wichtiger ist es, jetzt die richtigen Schlüsse aus bisherigen Erfahrungen zu ziehen und die Rahmenbedingungen für die Arbeit der SOD weiter zu verbessern. Die Politik ist hier ebenso gefordert wie die Unternehmen selbst. Es gilt, die Professionalisierung der Branche voranzutreiben. Anzeige Sicherheitssituation und Herausforderungen Verbesserung durch das Nationale Konzept Sport und Sicherheit (NKSS) Fußball-EM 2024: neue Herausforderungen durch geopolitische Spannungen und Klimaproteste Fußballspiele als volatile Situationen aufgrund von Menschenmengen, Emotionalität und Unvorhersehbarkeit Rolle der Sicherheits- und Ordnungsdienste (SOD) Zentraler Bestandteil der Sicherheitskonzepte in Stadien Mangel an bundesweit einheitlichen Mindeststandards für Qualifikation und Ausrüstung Qualifizierte SOD sind essenziell für die Durchführung von Spielen Zusammenarbeit öffentlicher und privater Sicherheitsdienste Grundsätzlich erfolgreiche Kooperation zwischen Polizei und privaten Sicherheitskräften Verbesserungspotenzial in Kommunikations- und Kooperationsstrukturen Notwendigkeit der Einbindung und Qualifikation der SOD für erfolgreiche Sicherheitskonzepte

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